Wie primitiv doch Kolumbien ist!

[Matthias]

Das hat mit Kultur und anderer Mentalität rein garnichts zu tun!

Vielleicht ist es politisch nicht korrekt, doch ich habe ja nie behauptet, dass ich politisch korrekt bin, aber: man kann Kolumbien und die Masse der Kolumbianer mit Recht als primitiv bezeichnen.

Was allein in den ersten Tagen des Neuen Jahres passiert ist, lässt mich den Glauben an einen Fortschritt und allmählichen Aufstieg dieses Landes zweifeln.

1. Cédula: der übliche Ärger. Nachdem man im Mai gesagt hatte, die Cédula werde im August kommen, wurde ich auf Oktober, Dezember vertröstet. Dann bekam ich eine schriftliche Info, dass es doch die zweite Januar-Woche wird. Da ich das Dokument für meine Geschäfte brauche, war ich dann auch artig in der angekündigten Woche in der 100. Was für eine Pleite, wieder nichts. Es würde dann doch Februar/März werden. Ich fragte die Beamtin, ob sie alle Tassen im Schrank hätte. Schließlich habe ich schon im Mai bezahlt, und wenn ich einen Visa-Antrag zu spät stelle, kassiert die DAS schließlich auch eine Multa. Ich habe ihr geraten, dass sie sich „diese“ Cédula“ dort hin stecken sollen, wo es kein Licht gibt – und es ist kein dunkler Raum. Definitiv werde ich „diese“ Cédula nur noch abholen, um sie im Beisein eines Kamerateams publikumswirksam im Gebäude Platium zu zerschneiden. Und dann ab nach Youtube.

2. Kolumbianer: über die Respektlosigkeit im Straßenverkehr habe ja nicht nur ich mich beschwert. Aber das ist ja nur die Spitze des Eisbergs.

Neulich in der Bäckerei: ich stand und „wartete“ in der Reihe, 1 Person vor mir, 1 hinter mir. Als ich dran war, drängt sich doch der Schnösel hinter mir, ca. 20 Jahre, vor, und will seine Bestellung los werden. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass er wohl jetzt nicht an der Reihe ist, sondern ich. Da meldete sich ein anderen Typ, der mit dem Drängler garnichts zu tun hatte und rief von seinem Tisch aus: Que te vayas en tu país! Was sagt man dazu? Wie rotzfrech sind doch diese Typen! Wenn alles Ausländer wieder zurück gehen würden, sehe es noch viel schlechter in Kolumbien aus. Ich riet ihm lediglich, er solle sich wieder in seiner Höhle zu kriechen, statt gebildete Europäer von hinten anzuquatschen. Arroganz ist wohl das einzige Mittel, um sich von diesem Niveau abzuheben.

Das sind nur 2 Beispiele von vielen, die ich hier aufzählen könnte und die mich regelrecht ankotzen.

Man kommt her, um den Leuten Arbeit und gerechte Zahlung zu bieten, ein bisschen „Aus“-Bildung und einen Eintritt in die 1. Welt. Aber diese Tiere treten einen mit Füssen. Ich komm nicht umhin zu sagen, dass ich die Kolumbiener mittlerweile als ziemlich armselig ansehe.

Aber deshalb das Land zu verlassen, würde aber bedeuten, dass man die guten und aufgeschlossenen Kolumbianer im Stich lässt. Denen sollten wir umso mehr den Rücken frei halten. Denn denen gehört die Zukunft. Der Rest wird hoffentlich irgendwann an seiner Erbärmlichkeit ersticken.

[Bono]

[Matthias]

Hallo Bono,
das Beispiel vom "Exito" ist geradezu Trend. Oft warten auch "einsame" ältere Damen mit einem Sack Obst vor der Kasse. Wenn sie dann dran sind, kommt auf einmal von hinter der Familien-Clan mit einem übervoll gepackten Wagen und drängelt sich vor. Es ist dann aber lustig zu sehen, wenn diese Leute sich mit hochrotem Kopf wieder hinten anstellen müssen. Denn ich lasse mir das nicht gefallen und protestiere den ganzen Laden zusammen.
Wenn der Kolumbianer eins nicht mag, dann ist es, wenn ihn jemand in seiner Dreistigkeit und Armseligkeit öffentlich bloß stellt.

[Bono]

[Gado]

Matthias schreibt zu Beginn der von ihm eröffneten Diskussion, man könne Kolumbien und die Masse der Kolumbianer mit Recht als primitiv bezeichnen. Bono fügt am Ende seines Beitrags vom 27.1.2013 hinzu, in Kolumbien werde das so schnell nichts werden mit den guten Sitten. Beide Autoren begründen ihre Bewertung mit Beispielsfällen, die sie im Alltag erlebt haben. Ich will dem einige Beispiele entgegenhalten, die ich in Kolumbien erlebt habe:
Im Transmilenio in Bogotá ist mir im Gegensatz zu Deutschland sehr positiv aufgefallen, dass Alten, Behinderten und Müttern mit Kindern bevorzugt Sitzplätze angeboten und diese Personen von den Mitreisenden zuvorkommend behandelt werden. Dieselbe zuvorkommende Behandlung erfährt die genannte Personengruppe bei der Abfertigung am Flughafen in Bogotá. Diese „gehandicapten“ Personen werden an der Warteschlange vorbeigeleitet.
Leute, die sich an der Supermarktkasse vordrängeln, gibt es in Deutschland zur Genüge. Auch dort wird mit vorgeschickten Angehörigen gearbeitet, die als „Platzhalter“ dienen. In Bogotá werden mir nach dem Bezahlen die Waren eingepackt, was ich in Deutschland noch nicht erlebt habe.

Ich teile deshalb die pauschalisierende Aussage in der Überschrift, wonach Kolumbien „primitiv“ ist, nicht. Die Benutzung des Wortes „primitiv“ ist laut Duden eine abwertende Bezeichnung für etwas „von geringem geistig-kulturellem Niveau“. Diese ehrenrührige Bezeichnung hat Kolumbien pauschal nicht verdient.

[Bono]

Gado, deine Beispiele im Bus oder Flughafen in allen Ehren, ist alles richtig, habe ich auch schon erlebt bzw. gesehen. Und was deine erwähnte Supermarkt-Kasse angeht, ich persönlich sprach nicht von der Supermarkt-Kasse sondern vom Serviceschalter an dem man Waren zurück gibt oder reklamiert oder umtauscht. Das ist nur ein einfaches normales Fenster in der Aussenwand des Gebäudes. Und wenn dort nun noch ein etwa 18 jähriger Fatzke versucht sich zwischen zwei wartenden Frauen hindurchzudrängeln die eigentlich beide in einem Gespräch mit dem Exito Mitarbeitern waren und dabei noch ein grösseres Paket zwischen ihren Köpfen hindurchschwingt, dann hat das schon besondere Schärfe für mich. Eigentlich hätte man ihm kurzerhand eine auf die Schnauze hauen sollen. Also richtig lesen. Und genau so etwas wie auch viele andere fundamentale Verhaltensweisen fehlen den Kolumbianern in der Mehrheit. Bekommen sie ganz einfach im Elternhaus nicht anerzogen. Tut also nicht immer so als gäbe es diese sozialen Missstände hier nicht. Jeder Tag ist voll davon, da hilft es auch nicht wenn mich jeder Kolumbianer vollgrinst und so tut als wäre er der freundlichste Mensch auf Erden. Diese Masche haben die meisten Asiaten auch drauf und trotzdem gelten sie als Falsch.
Und wenn man den Mitarbeitern in den Supermärkten mehr Lohn bezahlen würde dann würde man dir sein Zeug an der Kasse auch nicht noch einpacken. Denn dann würde die Kohle für soviel Mitarbeiter nämlich nicht mehr reichen. Auch hier brauchst du nicht mit solchen einem Beispiel kommen. Das ist mehr als lächerlich so etwas anzuführen.

[Gado]

@ Bono:

Mit meinen Ausführungen zur Supermarkt-Kasse nahm ich Bezug auf Matthias' Beitrag vom 27.1.2013. Im Übrigen nehme ich zur Kenntnis, dass du mein Supermarkt-Beispiel, soweit es das Einpacken der Ware betrifft, als „lächerlich“ ansiehst.

[Bono]

[Marco]

[Bono]