Radfahrer bevorzugt

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Radfahrer bevorzugt

Beitragvon Gado » 21 Mai 2019, 11:08

Tobias Käufer hat für den Berliner Tagesspiegel einen Artikel mit der Überschrift „Vorfahrt für Radfahrer in Bogotá“ geschrieben. Er berichtet, dass in Bogotás Stadtteil Chapinero auf zweispurigen Fahrbahnen eine Spur für Radfahrer reserviert ist, sodass für Autos nur noch eine Spur übrig bleibt, was zu Autostaus führt. Weil das Fahrrad häufig schneller vorankommt als das Auto, haben Fahrradkurierdienste Konjunktur. Käufer berichtet weiter, dass sich die sonntägliche Ciclovía in ganz Kolumbien großer Beliebtheit erfreut.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 57822.html

Käufer hat ein Thema aufgriffen, das auch in Deutschland diskutiert wird: der zunehmend enger werdende Raum auf den Straßen, den sich Autos, Motorräder, Radfahrer und Fußgänger teilen müssen.

Erstaunlicherweise erwähnt Käufer die Motorräder nicht, obwohl sie gerade in Kolumbien viel verbreiteter sind als in Deutschland und entsprechenden Raum im Straßenverkehr einnehmen. Käufer bezieht die Bevorzugung der Radfahrer gegenüber den Autos allein auf Bogotás Stadtteil Chapinero. Wie es ansonsten in Bogotá aussieht, schildert Käufer nicht. Man könnte deshalb annehmen, dass Chapinero ein Testfall für Bogotá sein soll. Darüber erfährt man aber nichts.

In Deutschland werden sich die Verkehrsteilnehmer den knappen Raum in Bälde auch mit den Fahrern von E-Scootern teilen müssen. Ich bin skeptisch, ob sich diese Fahrzeuge auf dem Weg zur Arbeitsstelle durchsetzen werden. Es gab schon einmal eine Modewelle mit nicht elektrisch betriebenen Rollern. Damit gab es eine Menge von Unfällen. So stürzte der damalige Generalbundesanwalt Nehm im Jahr 2001 mit einem kleinen Tretroller, den er für die langen Wege im weiträumigen Neubau der Bundesanwaltschaft benutzte, auf den frisch gewischten Fliesen so unglücklich, dass er sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzog.

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 31614.html
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Re: Radfahrer bevorzugt

Beitragvon heine » 22 Mai 2019, 13:04

"Käufer berichtet weiter, dass sich die sonntägliche Ciclovía in ganz Kolumbien großer Beliebtheit erfreut."

ich lebe und benutze täglich das Fahrrad in Cartagena, einer der größten Städte des Landes Kolumbien
In Cartagena gibt es weder sonntäglich noch sonst eine "ciclovia". Ich weiß nicht einmal was eine "ciclovia" sein soll oder ist

Im Wörterbuch findet man, dass ciclovia Radweg heißt, das hilft aber hier wohl nicht weiter, da es sich ja offenbar um eine Veranstaltung handeln soll
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Re: Radfahrer bevorzugt

Beitragvon Gado » 24 Mai 2019, 01:04

Tobias Käufer hat wörtlich geschrieben:

Und es gibt den „autofreien Sonntag“, der sich allerdings im Gegensatz zu den Fahrspurübertragungen und dem Fahrverbot einer großen Beliebtheit erfreut. Viele tausend Helferinnen des Bürgermeisteramtes sorgen dafür, dass jeden Sonn- und Feiertag in ganz Kolumbien Millionen Menschen auf Inline-Skates, Fahrräder oder auf Jogging-Schuhe umsteigen: „Ciclovia“ (Radweg) nennen die Kolumbianer dieses wöchentlich wiederkehrende gigantische Sportfest.

Da hat sich der Autor wohl geirrt und von Bogotá auf „ganz Kolumbien“ geschlossen.
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Re: Radfahrer bevorzugt

Beitragvon heine » 24 Mai 2019, 03:22

Ich habe den mal gegoogelt, scheint ja ein rechter Hansdampf in allen Gassen zu sein. wenn es um Kolumbien geht ist er gerade in Bogota und wenn es um Brasilien geht ist er gerade in Rio de Janeiro jetzt frage ich mich nur wo er gerade ist wenn er über Feuerland berichtet

Zitat:
"Biografie
Tobias Käufer, in Korschenbroich am Niederrhein geboren, lebt und arbeitet seit 2009 in Lateinamerika. Von Bogota (Kolumbien) und Rio de Janeiro (Brasilien) aus berichtet er über die politische und gesellschaftliche Situation zwischen Feuerland und dem Rio Bravo."

P.S. als er über das Radfahren in Kolumbien berichtete, scheint er allerdings gerade in Rio de Janeiro gewesen zu sein. Anders lassen sich die groben Fehler, die er gemacht hat, kaum erklären
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