Tobias Käufer hat für den Berliner Tagesspiegel einen Artikel mit der Überschrift „Vorfahrt für Radfahrer in Bogotá“ geschrieben. Er berichtet, dass in Bogotás Stadtteil Chapinero auf zweispurigen Fahrbahnen eine Spur für Radfahrer reserviert ist, sodass für Autos nur noch eine Spur übrig bleibt, was zu Autostaus führt. Weil das Fahrrad häufig schneller vorankommt als das Auto, haben Fahrradkurierdienste Konjunktur. Käufer berichtet weiter, dass sich die sonntägliche Ciclovía in ganz Kolumbien großer Beliebtheit erfreut.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 57822.html
Käufer hat ein Thema aufgriffen, das auch in Deutschland diskutiert wird: der zunehmend enger werdende Raum auf den Straßen, den sich Autos, Motorräder, Radfahrer und Fußgänger teilen müssen.
Erstaunlicherweise erwähnt Käufer die Motorräder nicht, obwohl sie gerade in Kolumbien viel verbreiteter sind als in Deutschland und entsprechenden Raum im Straßenverkehr einnehmen. Käufer bezieht die Bevorzugung der Radfahrer gegenüber den Autos allein auf Bogotás Stadtteil Chapinero. Wie es ansonsten in Bogotá aussieht, schildert Käufer nicht. Man könnte deshalb annehmen, dass Chapinero ein Testfall für Bogotá sein soll. Darüber erfährt man aber nichts.
In Deutschland werden sich die Verkehrsteilnehmer den knappen Raum in Bälde auch mit den Fahrern von E-Scootern teilen müssen. Ich bin skeptisch, ob sich diese Fahrzeuge auf dem Weg zur Arbeitsstelle durchsetzen werden. Es gab schon einmal eine Modewelle mit nicht elektrisch betriebenen Rollern. Damit gab es eine Menge von Unfällen. So stürzte der damalige Generalbundesanwalt Nehm im Jahr 2001 mit einem kleinen Tretroller, den er für die langen Wege im weiträumigen Neubau der Bundesanwaltschaft benutzte, auf den frisch gewischten Fliesen so unglücklich, dass er sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzog.
https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 31614.html