Ich bin nun seit vielen Jahren bei SaludCoop. Über jede EPS habe ich bisher Gutes und Schlechtes gehört. Bisher war ich mit SaludCoop jedoch im großen und ganzen zufrieden. Nur einmal musste ich eine Röntgenaufnahme selber zahlen, weil SaludCoop einen Termin erst in einem Monat frei gehabt hätte... aber so lange wollte ich nicht warten, um herauszufinden, ob mein Arm gebrochen ist. (Heutzutage würde ich jedoch eine "Tutela" anstreben. Das sind Miniklagen, die innerhalb von 15 Tagen geregelt werden müssen. Man darf sich auch nicht alles gefallen lassen, und die Familie meiner Frau hat mit Tutelas bei Krankenkassen sehr gute Erfahrung.)
Nun passierte jedoch das erste größere Malheur: Für Januar hatte ich meine Krankenkasse ruhen lassen. Das ist im Gesetz so vorgesehen, man muss nur einen entsprechenden Brief bei der EPS abgeben. (Kopie abstempeln lassen und aufbewahren.) Im Februar gab ich also einen weiteren Brief ab, um meine Krankenkasse wieder zu aktivieren, inklusive der Kopien des Reisepasses mit den Daten der Aus- und Einreise. Ich machte einen Termin beim Zahnarzt der Krankenkasse aus und bekam online die Bestätigung als PDF. Einen Tag vor dem Termin stelle ich fest: Ich bin bei der EPS "suspendiert" und der Zahnarzttermin ist im System gelöscht. Alle Anrufe und Beschwerden bringen nichts: Ich bin nicht im System. Der einzige Vorschlag von SaludCoop: Ich solle zur Calle 116 in Bogotá gehen und mich dort beschweren, dass ich noch nicht wieder aktiviert bin. Darauf habe ich besonders Lust! In der Calle 116 wartet man zwei bis drei Stunden, bis man sein Problem vortragen darf. Also hat meine Frau sofort eine Mail an meine EPS geschrieben und mit dem Anti-Bürokratie-Gesetz (=kein Behördengang muss doppelt geschehen) und der EPS-Aufsichtsbehörde gedroht. Zwei Tage später tauche ich nun wieder als "aktiv" im System auf und konnte erneut einen Arzttermin festmachen.
In der Zwischenzeit musste ich mir darüber Gedanken machen, wie ich meine Aktivierung erneut beantrage (ich brauche die Krankenkasse ja, nicht zuletzt für meine Arbeitgeber) und wie ich am besten den Beitrag für Februar zurückfordere. Da die EPS mich im Februar suspendierte und meinen Arzttermin löschte, hätte ich wahrscheinlich gute Chancen auf eine Rückerstattung. (In einem anderen Fall hatte ich aus Versehen zuviel eingezahlt und bekam den Überschuss nach einem schriftlichen Antrag zurück. Das ist also kein Ding der Unmöglichkeit.)
Jetzt stellt sich mir aber die Frage: Ich bin ja wieder aktiviert und kann zur Kontrolle beim Zahnarzt, nur leider eine Woche später als angestrebt. Soll ich mich da wirklich auf den Stress einlassen, den Februarbeitrag zurückzufordern? Zumal ich bei meinen Arbeitgebern den Beleg für Februar ja schon abgegeben habe. Es wäre also nicht ganz legal, das im Nachhinein rückgängig zu machen. Merken würde es wahrscheinlich niemand, wenn nicht gerade eine Kontrolle bei einem meiner Arbeitgeber stattfände. Andererseits habe ich wirklich keinen Arzttermin im Februar erhalten und war suspendiert. Warum also zahlen für eine Leistung, die ich nie erhalten habe?
Am Ende wird es darauf hinauslaufen: Ich habe keinen gesundheitlichen Schaden erlitten. Wenn ich wegen den 70.000 Pesos (=30 Euro?) drei Stunden warten muss, um meinen Rückerstattungsantrag abgeben zu dürfen, könnte ich in der Zeit etwas produktiveres tun, mich weniger ärgern und mehr Geld verdienen.
Das war das Neueste von meiner EPS. Die Diskussion ist hiermit eröffent.