hier mal wieder eine geschichte aus der praxis:
ich wollte im märz/april freiberufliche mitarbeiter einstellen, die meine firma promoten. grundlage des vertrages waren ein fixum sowie eine provision mit der man monatlich auf etwa 2 mio pesos kommen kann.
von etwa 60 bewerbern habe ich 18 eingeladen, von denen jeweils nur 8 kamen. allein das ist schon eine sahnehäubchen an sich. denn für eine deutsch-kolumbianische firma zu arbeiten, sollte schon ein reiz an sich sein.
von den 8 bewerbern haben dann am ende 4 unterschrieben. einige haben noch extra-wünsche gestellt, wie neue sim-karte für kundenanrufe, etc. gesagt getan, ich habs gemacht.
nach 4 wochen "arbeit" hat nicht 1 auch nur 1 kunden gewonnen. natürlich habe ich leute gleich entlassen bzw. den vertrag gekündigt. aber als ob das nicht noch alles wäre, hat einer von denen mich auch noch beim ministerium für arbeit angezeigt, weil er meine, ich müsste ihm noch krankenversicherung zahlen. was für ein scherzbold! bisher ist nichts in dieser hinsicht gekommen.
aber nach meinen ohnehin schon schlechten erfahrungen mit (auch dtsch.) kunden, behörden, und jetzt immer zunehmenderer rückreise- und einwanderungswelle von ex-kolumbianern und europäern, frage ich mich allen ernstes, ob eine existenzgründung hier noch sinn macht.
kolumbien ist mehr mittelalter als ich dachte. und die leute sind super unmotiviert und denken nicht langfristig. die mehrheit zieht es anscheinend vor "minuten" zu verkaufen, da hat man am abend halt was "in der tasche", statt langfristig zu denken.
was meint ihr dazu?