„Die Narcos sind zurück“

[Gado]

In der ZEIT vom 9. Juni 2016 hat Thomas Fischermann unter dem Titel „Die Narcos sind zurück“ über eine Reise durch des Hochland von Cauca zu den neuen Narcos, einer jungen Generation lateinamerikanischer Drogenbanden berichtet.

http://www.zeit.de/2016/25/kolumbien-dr ... del-narcos

Der Autor stieß auf eine Munitionsfabrik, in der Kriegsbedarf für die Farc hergestellt wird. Er erwähnt außerdem, dass die Farc-Rebellen in dieser Gegend auch Schutzgeld von Narcos und anderen Gruppen erpressen. Von einem Mann erfährt er, dass dieser Kokapaste, den Grundstoff des Rauschmittels Kokain, herstellt.

Der Autor hatte auch Kontakt mit Restrepo Lodoño, den er als den wichtigsten Verbrechensbekämpfer Kolumbiens bezeichnet. Von ihm erfährt er, dass die Produktionsfläche für Kokain zeitweise auf weniger als die Hälfte zurückgegangen sei, jetzt aber wieder stark steige. Laut Restrepo arbeiten die neuen Capos diskreter als jede Narco-Generation zuvor, gut getarnt inmitten ländlicher Gemeinden, wo sie seit Generationen zu Hause sind. Handel und Vertrieb übernehmen hauptsächlich ausländische Kartellorganisationen.

Die neuen Narcos dealen offen und geschäftsmäßig mit den Rebellengruppen im Land: mit den Farc genauso wie mit den Paramilitärs, was die Friedensgespräche verkompliziert.

Fischermann schreibt, dass ein Streifzug durch die vier riesigen Terminals des Hafens Buenaventura klar macht, wie sehr die Fahndung nach Drogen dort zu einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen gerät.