Die Alcaldía Mayor de Bogotá hat unter Bürgermeister Peñalosa den Slogan "Bogotá mejor para todos" verbreitet . Die geschah zum Beispiel auf Plakaten, der Kleidung von städtischen Angestellten und in sonstigen Publikationen. Dagegen wurde Klage erhoben mit dem Ziel, die Alcaldía zu verpflichten, gendergerecht die Worte "y para todas" anzufügen. Über den Verlauf des Prozesses in zwei Instanzen berichtet unter anderem SEMANA.
http://www.semana.com/nacion/articulo/e ... das/557934
Die erste Instanz hat dem Klagebegehren stattgegeben. Sie hat dies damit begründet, dass gemäß Acuerdo 381 vom 30.06.2009 der Concejo de Bogotá für behördliche Verlautbarungen vorgeschrieben habe, neben der männlichen Form für eine Person auch die weibliche zu verwenden. Acuerdo 381 ist abrufbar unter
http://www.alcaldiabogota.gov.co/sisjur ... sp?i=36561
Das Tribunal Administrativo de Cundinamarca hat in zweiter Instanz das Urteil des Verwaltungsgerichts aufgehoben und die Formulierung "Bogotá mejor para todos" für rechtmäßig erachtet. Das Tribunal hat darauf abgestellt, dass der Slogan nicht von der Alcaldía formuliert worden sei, sondern aus dem Plan de Desarrollo stamme, der als Acuerdo 645 de 2016 vom Concejo de Bogotá beschlossen worden sei. Acuerdo 645 ist abrufbar unter
http://www.sdp.gov.co/portal/page/porta ... 202016.pdf
Der zweitinstanzlichen Entscheidung ist zuzustimmen. Zwar hat der Concejo de Bogotá 2009 beschlossen, dass neben der männlichenForm auch die weibliche angegeben werden müsse. Derselbe Consejo ist jedoch 2016 bei der Formulierung des Plan de Desarrollo selber davon abgewichen. Er hat also sein eigenes Recht modifiziert. Es ist der Alcaldía nicht vorzuwerfen, dass sie sich der Formulierung bedient, die der Concejo selbst in neuerer Zeit verwendet hat.
In Deutschland haben einige Bundesländer für ihren öffentlichen Dienst den Gebrauch einer gendergerechten Sprache vorgeschrieben. Bei Stellenanzeigen muss sie nach EU-Recht, das in Deutschland umgesetzt wurde, verwendet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlech ... te_Sprache Abschnitt „Gesetzeslage“
Unter dem Eindruck der political correctness hat sich auch der allgemeine Sprachgebrauch, nicht nur derjenige der Behörden, bereits geändert. Man spricht nicht mehr von Studenten, Dozenten oder Lehrern. Weil es umständlich wäre, dem männlichen Begriff jeweils den weiblichen hinzuzufügen, haben sich neue Wörter wie Studierende, Dozierende oder Lehrkraft eingebürgert.