von Gado » 05 Jul 2019, 12:31
Refajos Wertung, der verlinkte Artikel sei exzellent, trifft zu. Der Artikel ist verständlich geschrieben und zeugt von Sachkunde. Die Aussagen sind sind durch Fotos und Videos belegt. Folgendes ist bei mir haften geblieben:
Der Río Bogotá ist 375 km lang. Schon nach 11km wird er durch Gerbereien verseucht. Die Stadt Bogotá verschmutzt den Río auf 68 Flusskilometern endgültig und macht ihn „noch toter“.
Bogotás Bürgermeister Peñalosa hat versprochen, den Fluss bis 2025 sauber zu machen und auf 60 Flusskilometern Parks, Promenaden und Wohnungen zu erstellen. Die Autorin bezeichnet diese Vision als „wahnwitzig“. Noch ist das Wasser unverändert dreckig. Ein privater Betrieb, der für seine Abwässer eine Kläranlage finanzieren und bauen will, wartet seit drei Jahren auf die behördliche Genehmigung. Das Gemüse, das auf der Hochebene angebaut wird, wird mit dem verseuchten Wasser bewässert.
Auf den ersten Blick wollte ich Peñalosa, der zum zweiten Mal Bürgermeister ist, die Schuld dafür geben, dass trotz seiner Versprechungen nichts geschieht. Im Artikel heißt es jedoch, dass die Zuständigkeit für die wasserrechtlichen Maßnahmen bei der kolumbianischen Regierung liege. Dann fragt sich allerdings, ob Peñalosa sich bei der Regierung für eine Verbesserung genügend einsetzt.
Vor einigen Jahren war ich am Salto del Tequendama, der Teil des Río Bogotá ist und südwestlich von Bogotá liegt. Die Höhe des Wasserfalls ist beeindruckend. Die Wasserqualität habe ich nicht untersucht. Die Wassermenge war nicht übergroß. Alexander von Humboldt hat im Jahr 1801 Bogotá besucht. Er hat berichtet, dass man vom Berg Guadalupe aus die Gischt des Salto del Tequendama gesehen hat. Das ist heute nicht mehr der Fall.