von Refajo » 23 Mai 2013, 06:00
Die Wähler würde ich nicht zwangsweise als dumm bezeichnen. Es wählt jeder das, wovon er sich eigene Vorteile verspricht. Insofern ist es logisch, dass diejenigen Chávez/Maduro wählen, an die Geld verschenkt wird. Die interessantere Frage ist, was diese Menschen tun oder wählen, wenn entweder das Geld ausgeht oder aber die Mängel an anderen Stellen so groß werden, dass die Geldgeschenke das nicht mehr ausgleichen. Ich denke da an Lebensmittelmangel, Klopapiermangel, hohe Mord- und niedrige Aufklärungsrate. Obwohl, wenn man sich Kuba und Nordkorea ansieht, muss man erkennen, dass sich solche Systeme trotz aller Nachteile viele Jahrzehnte halten können. Notfalls mit einer Diktatur, für die Maduro ja nach eigenen Worten steht.
Bislang habe ich Venezuela nie als Diktatur und Chávez nicht als Diktator bezeichnet. Zwar habe ich schon die Demokratie-Defizite gesehen, aber das alleine macht noch keine Diktatur aus. Das hat sich nun geändert: Seit Maduro selbst im Fernsehen von einer Diktatur spricht und die "falschen" Wähler aus der nicht-geheimen Wahl verfolgt, muss man von einer Diktatur reden.