von Refajo » 15 Sep 2013, 11:55
Zu meiner persönlichen Erfahrung: Ich habe D1 erst vor kurzem kennengelernt, seit in meinem Viertel zwei Filialen eröffnet haben. Meine Frau hat beim Vorbeigehen mehrmals gesagt: Das sieht aus wie in Deutschland der Aldi! Ich wollte aber nicht glauben, dass es sich wirklich um eine Kopie des Aldi-Konzepts handelte, bis ich mich im Inneren umgeschaut habe und die Schilder las, auf denen den Kunden das für Kolumbien neue Konzept vorgestellt wird. Einen großen Unterschied gibt es dennoch: Jedes Mal ruft einem beim Betreten ein Mitarbeiter "Buenos dias, bienvenido!" zu. Eine Kassiererin antwortete uns, dass D1 die Kopie eines "europäischen Supermarktes" sei, der "Al día" oder so ähnlich heiße. Darauf meine Frau: "Vielleicht Aldi?" Die Kassiererin: "Ja genau, das ist der Name. Und die Investorengruppe besteht aus Ausländern." (Ob es stimmt, weiß ich nicht.)
Die Preise sind wirklich niedriger als bei der Konkurrenz. Viele Produkte werden bei D1 in kleineren Verpackungen angeboten, was das Vergleichen der Preise schwieriger macht. Aber selbst wenn man den Preis pro Milligramm oder Milliliter vergleicht, ist D1 immer günstiger. In einigen wenigen Fällen habe ich festgestellt, dass D1 genauso viel verlangt wie die Konkurrenz, aber nie mehr. Man kann also wirklich sicher sein, nicht abgezockt zu werden, egal zu welchem Produkt man greift. Ein Verpackungs-Beispiel: 1,1l Milch kostet in Kolumbien zwischen 2.600 y 3.100 Pesos. Bei D1 kostet 0,9l Milch 1.450 Pesos. Wenn man den superbilligen Preis von D1 auf die übliche Größe von 1,1l umrechnet, kommt dabei ein immer noch erstaunlich günstiger Betrag von 1.772 Pesos heraus! Im Internet gibt es Artikel, die festgestellt haben wollen, dass ein Kunde bei D1 im Schnitt ein Fünftel spart. Nach meiner Erfahrung ist das ein realistischer Wert.
Die Qualität der Produkte ist überzeugend. D1 gibt die Garantie, dass bei Unzufriedenheit das Geld zurückerstattet wird. Abgesehen von den bekannten Marken wie Coca-Cola (2,25l=$4.250) gibt es viele Nicht-Markenartikel, sowohl bei Lebensmitteln, wie auch bei Hygieneartikeln, die im Auftrag von Koba in Kolumbien hergestellt werden. Bei diesen spart man am meisten. Schon die Verpackungen sind denkbar schlicht: Aufkleber in schwarz-weiß mit Namen, Zutaten, Herkunft und Haltbarkeit. Kein Design, keine unnötiger Schnickschnack. Leider kommen auch die Produkte von Koba nicht ohne Plastikverpackungen aus.
Der Service ist, wie meistens in Kolumbien, sehr gut. Die Mitarbeiter sind nicht übertrieben freundlich wie in einigen teuren Geschäften, aber durchaus freundlich und bemüht. Besonders gefallen mir die ehrlichen Antworten über die Verfügbarkeit der Produkte. So fand ich am Samstag kein Toastbrot vor. Ehrliche Antwort des Mitarbeiters: Kommt erst wieder am Mittwoch. Und so war es dann auch. Sonst kenne ich in Kolumbien die Ausrede "Mañana!", was dann meistens nicht stimmt.
Neben den günstigen Preisen und der guten Qualität, bin ich persönlich von diesen Punkten begeistert:
• Endlich ein Supermarkt OHNE KARTENZAHLUNG! Super! Keine Wartezeiten an der Kasse, weil die Leute zwei Liter Milch mit Kreditkarte bezahlen wollen (wie in Carulla, Exito, etc.)
• Keine kostenlosen Plastiktüten zu Lasten der Umwelt!
• Keine Tüten-Einpacker, die ich daran hindre müsste, meine Produkte für ein Trinkgeld einzupacken. Ich weiß selber am besten, in welche Ecke meines Rucksacks welches Produkt kommt.
Mein Kaufverhalten hat sich geändert. Schon früher habe ich in herkömmlichen Supermärkten wie Carulla nur ganz selten und nur das gekauft, was ich in den "San Andresitos" und den "Tiendas de Barrio" nicht bekommen habe, beispielsweise frisches Baguette und einige "exotische" Lebensmittel aus Asien und Europa. Jetzt kaufe ich aber das meiste in D1, da ich dort fast die gleichen Preise bekomme wie in den San Andresitos, aber sicher sein kann, dass es sich weder um geschmuggelte noch manipulierte Lebensmittel handelt. Außerdem unterstütze ich gerne kolumbianische Produkte und erst recht, wenn der Preis stimmt.