Seit einem Monat bin ich in Bogotá. Von der Wohnung aus kann ich zwei D1-Filialen zu Fuß erreichen. Meine Frau und ich kaufen dort regelmäßig, weil die Qualität der Waren gut und die Preise günstig sind. Die Auszeichnung der Preise ist auch gut und einfacher zu lesen als beispielsweise bei Éxito oder Carulla. Als wir bei einem der ersten Einkäufe nach einem Artikel suchten, wurden wir auf deutsch gefragt, was wir kaufen möchten. Es handelte sich um einen Mitarbeiter, der an diesem Tag - von der Zentrale geschickt - in der tienda nach dem Rechten sah. Nachdem er uns geholfen hatte, sagte ich: „Wir kaufen überall auf der Welt bei ALDI." Der Mitarbeiter schmunzelte, sagte aber nichts weiter.
Inzwischen gibt es auch deutsches Bier zu kaufen: Lübzer Premium. Es schmeckt norddeutsch herb und ist billiger als Club Colombia. Meine Frau bevorzugt Lübzer Premium, ich Club Colombia Dorada.
Leider ist die Abfertigung an der Kasse nicht professionell. Schon rein äußerlich hat man den Eindruck, dass bei der Gestaltung der Läden auf den Kassenbereich wenig Wert gelegt wurde. Die Fläche, auf welche die Waren vor der Bezahlung gelegt werden, ist sehr klein. Warentrenner gibt es - wie bei Éxito und Carulla - nicht. Die Abrechungsgeräte an der Kasse machen einen eher wackeligen Eindruck. Sind zwei Kassen in Betrieb, wissen die Kunden nicht, wie sie sich für die Kassen anstellen sollen. Die Kassierer sind häufig ungeschult. Sie praktizieren learning by doing. So bereitet es den Kassierern häufig Schwierigkeiten, den Barcode zu finden. Vier gleiche Bierdosen wurden viermal umständlich eingescannt, nachdem der Barcode jedes Mal neu hatte gesucht werden müssen. Die Ausgabe des Rückgeldes erfolgte im Zeitlupentempo.