Bei uns in der Firma ist es diese Woche etwas rund gegangen. Einige Leute krank und ein Mitarbeiter erhielt eine Morddrohung.
Ein Mitarbeiter von uns, afrokolumianer, der seit 3 Jahren bei uns im Farblabor arbeitet kam am Mittwoch zu mir und erzählte folgendes: Am vergangenen Wochenende gab es in seinem Barrio etas Stress wegen lauter Musik. Dabei wurde ein anderer Afrokolumianer mit einem Messer umgebracht. Am darauffolgenden Tag wurde noch ein anderer ermordet. Er erhielt eine Morddrohung da er angeblich auch etwas damit zu tun hatte. Er solle besser aus dem Barrio verschwinden, sonst würde ihm etwas passieren. Er lebt dort mit seiner 17-jährigen Tochter. Am darauffolgenden Abend kamen zu seiner Wohnung 2 Typen, die ihn suchten und nach ihm fragten. Er war glücklicherweise nicht Zuhause. Seine Tochter erzählte ihm dies. Er fragte mich, ob er am Donnerstag etwas früher gehen kann, damit er sich eine neue Bleibe suchen kann. Ich sagte ihm klar kein Problem. Er wollte einige Bekannte und Verwandte fragen, ob er dort einige Tagen bleiben könne, bis er etwas besseres gefunden hat.
Heute kam er zu mir und erzählte mir, dass er mit dem Boss der Combo sprechen konnte und ihm dieser Versicherte, dass er keine Probleme zu Befuehrchten hätte, da er ordentlicher Bewohner der Comuna sei, der keine Drogen nimmt und keine Probleme bereitet "y no se meta con nadie". Sondern nur zum Arbeiten geht und abends heim kommt. Er kann jetzt dort bleiben, wo er wohnt. Das wurde ihm zugesichert. Derjenige, der ihn bedroht hat, hat einen ordentlichen Anschiss von seinem Boss bekommen. Den, den sie wirklich suchen, ist der, der über ihm wohnt.
Wir hatten alle nochmals großes Glueck. Wenn er an dem anderen Tag früher Zuhause gewesen wäre, haette es schlimm enden können.