von Refajo » 12 Mär 2013, 20:26
Überweisungen nach Kolumbien sind ein eigenes Thema, über welches ich schon seit langem schreiben wollte. In aller Kürze erst mal soviel: Man kann pro Monat nicht mehr als 3.000 Euro nach Kolumbien überweisen. Wenn es mehr sein soll, muss die kolumbianische Bank den legalen Ursprung des Geldes bei der "Banco de la Republica" nachweisen, und das bedeutet für alle Beteiligten viel Stress. Vor allem muss der Kunde einen Haufen Papiere beibringen. Wenn das Geld doch nicht legal war, hat der Filialleiter ein großes Problem, und das will er vermeiden. Deswegen sind viele Filialleiter von Banken nicht besonders scharf auf diese Art von Geschäft. Der ursprüngliche Sinn des Gesetzes ist, dass die Vertreiber von Kokain sich nicht per Überweisung bezahlen lassen können.
Die meisten Banken erlauben grundsätzlich keine Überweisungen aus dem Ausland, wenn das Konto nicht vor mindestens sechs Monaten eröffnet wurde. Da Kolumbien aber seit über einem Jahr keine Cédulas für Ausländer mehr ausstellt, ist es schwierig, überhaupt ein Konto zu bekommen. Ein klassischer Teufelskreis.
Der Link aus dem Espectador ist ja "nur" von einem Laien geschrieben, aber es ist ein erster Schritt. Wenn man einen "richtigen" Journalisten für das Thema interessieren könnte, würde das den Druck auf die Migración deutlich erhöhen. Was mit den Ausländern in Kolumbien passiert, dürfte den meisten Kolumbianern egal sein, nicht aber, was mit den Steuern geschieht.